Durchblick 4+ – Von Drachen, Mäusen und Laternen ... – Ausgewählte Filme und Bilderbuchkinos
Für Kinder haben alle Jahreszeiten ihre interessanten Seiten. In besonderer Weise gilt dies auch für den Herbst: Man kann Früchte ernten – voran Äpfel und Birnen, Kastanien aufsammeln und aus ihnen etwas basteln, Drachen bauen und diese im Herbstwind auf ihre Tauglichkeit testen. Große Kürbisse laden ein, sie auszuhöhlen und Teelichter hineinzustellen, die ihn – auf die Fensterbank oder in den Garten gestellt – gespenstisch im Dunkeln leuchten lassen. Und es ist die Zeit gekommen, neue Laternen zu basteln, die nicht nur beim Sankt Martins Zug zum Einsatz kommen.
Dokumentarfilm von Wolfgang Teichert, BR Deutschland 1998, 25 Minuten
Regie: | Wolfgang Teichert |
Buch: | Monika Bach |
Kamera: | Andreas Haussmann |
Ton: | Jörg Theil |
Schnitt: | Jutta Busch-Tomala |
mit: | Peter Lustig Helmut Krauss (Nachbar) Thomas Martin (Bauer) |
Redaktion: | Heribert Beigel |
Produktion: | Studio-TV-Film GmbH Heidelberg/Berlin |
im Auftrag des ZDF |
Der Herbst ist da! Obst und Gemüse gibt es in Hülle und Fülle. Es wird geerntet und für den Winter vorgesorgt. Der Apfelbaum schenkt uns seine jahreszeitlichen Schätze. „Ich liebe den Herbst und seine Farben“, meint Peter. Ein Drachen im Baum erinnert ihn daran, dass man selbst einen herstellen kann.
Er möchte mit seinem Nachbarn zum „Drachenfest“ gehen. Schnell baut er einen Drachen und nutzt den Wind zum Üben. Leider funktioniert das nicht so, wie er sich das vorgestellt hat. Peter muss nachbessern, bis er zu dem Fest gehen kann: Die Querstrebe muss gespannt und die Zugleine an der richtigen Stelle sein. Es ist also gar nicht so einfach, einen Drachen zu bauen. Doch irgendwann klappt es.
Aber Peter interessiert sich auch für andere Dinge: Wie ist das z.B. mit dem Säen und Ernten von Sommer- und Wintergetreide. Und was machen die Tiere im Herbst? Der Hamster sammelt Körner für den Winter, das Eichhörnchen Nüsse und Samenkörner. Alle legen Vorräte an, um den Winter zu überstehen.
Und wie war das mit dem Nebelmärchen? Drachen, Riesen, Gespenster und die Nebelgeister stimmen uns auf den Herbst ein. Prinz Maximilian heiratet Lisa und die Nebelgeister sind verschwunden. Nicht zuletzt: Die Weintrauben werden geerntet. Der Herbstwind bläst die bunten Blätter auseinander oder stapelt sie zu Haufen, in denen Kinder herrlich spielen können.
Beim Drachenfest steigen die Drachen gemeinsam in den Himmel und plötzlich funktioniert auch der von Peter. Welcher steigt wohl am höchsten?
Wie entsteht Wind?
Wenn sich Luft erwärmt, dehnt sie sich aus. Sie steigt hoch. Geschieht das, gibt es am Boden weniger Luft als oben. Also sinkt der Luftdruck, der schnell wieder aufgefüllt werden muss. Daher kommt die Luft von allen Seiten, um den Luftdruck wieder auszugleichen.
Wenn kühle Luft nach unten fällt, wird der Druck hoch und die Luft verteilt sich nach allen Seiten. So geht es immer wieder: Warme Luft nach oben, kalte nach unten. Dadurch entstehen starke Windunterschiede in der Atmosphäre.
Die Erde dreht sich und hat ihre eigene Bewegung, welche die Luftmassen beeinflusst.
Wind ist Luft, die sich bewegt. Die Sonne hat daran auch ihren Anteil, denn sie erwärmt die Luft. Wir können einen ähnlichen Versuch an der Heizung machen, indem wir einen kleinen Papierdrachen darüber hängen. Wenn die warme Luft ihn erreicht, dreht er sich.
Nach der Vorführung des Films „Peter lässt den Drachen steigen“ haben die Kinder sicher Lust, selbst einen Drachen zu basteln und steigen zu lassen oder auf andere Weise den Herbst kennenzulernen. Auf den folgenden Seiten haben wir einige Vorschläge zum Spielen und Basteln zusammengestellt.
Mit dieser Bauanleitung* können Sie zusammen mit Kindern einen Drachen basteln.
Benötigt werden je Drachen:
1. Zerschneide die
Plastiktüte
2. Klappe die Plastiktüte auseinander
3. Zeichne die Drachenform und die Löcher für
die Drachenschnur ein.
4. Klebe durchsichtiges Klebeband über die eingezeichneten Löcher.
Stich die beiden Löcher ein und
klebe mit breitem Klebeband die
Rundhölzer auf die Längskanten.
5. Fädele die Schnur durch die Löcher und knote sie fest.
6. An dieser Schnur befestigst Du eine lange Drachenschnur, die möglichst auf einer Spule aufgewickelt ist. Du kannst einen Drachen mit wasserfesten Stiften auch bemalen und bunte Flatterbänder daran befestigen.
Vielleicht können einige Kinder auch einen Drachen von zu Hause mitbringen.
Die drei- bis vierjährigen Kinder können beim Drachenbau helfen, indem sie die Flugbänder und die Schwänze für die Drachen basteln. Die fünf- bis sechsjährigen Kinder können in Zweiergruppen mit etwas Unterstützung der Erwachsenen den Drachen bauen. Sie malen Gesichter auf die Drachen und testen auf dem Flur oder draußen auf geeigneten Plätzen rennend die Flugfähigkeit. Die fertigen Drachen werden beschriftet mit den Namen der Kinder, die sie gebaut haben. Bis zum Ausflug werden sie verwahrt.
Zuerst rennen die Kinder kreuz und quer über die Wiese, die Drachenschnur nur zwei bis drei Meter lang, die übrigen Meter bleiben noch aufgewickelt. Die Kinder bekommen so ein Gefühl für die Stärke des Windes.
Sie merken schnell, dass die Drachen so nicht aufsteigen können, sondern nur über dem Boden flattern.
Drachen werden zum Aufsteigen gegen die Windrichtung gezogen. Also: Woher kommt der Wind? Lassen Sie einen Luftballon steigen oder bunte Flatterbänder wehen. Alle schauen zu, wohin der Wind sie weht.
Bei zu schwachem Wind, bei Sturm oder bei sehr böigem Wind kommt es immer wieder zum Absturz.
Sammeln Sie im voraus die unterschiedlichsten Materialien. Im Herbst ist die Hauptmauserzeit der Vögel und die Kinder finden in der Stadt zum Beispiel viele Taubenfedern. Trocknen Sie lange stabile Grashalme zum Verbinden. Breiten Sie verschiedene Bau- und Dekorationsmaterialien auf dem Tisch aus. Je leichter das Material ist, desto besser ist es für ein Flugobjekt geeignet. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Erzählen Sie den Kindern, dass sie Erfinder sind und ein Flugobjekt bauen. Für kleinere Kinder können Sie einen Däumling oder einen Zwerg beschreiben, der fliegen möchte und dafür einen Flieger braucht.
Schon Dreijährige können einen Blattdrachen erfinden. An den Stiel eines großen Ahorn- oder Platanenblattes werden ein Faden als Drachenschnur und bunte Bänder als Schmuck gebunden. Mit Fingerfarbe kann der kleine Drache auch ein Gesicht bekommen, bevor er (mit oder ohne Schnur) über die Wiese flattert.
Am Schluss hängen sie die fertigen Objekte mit Perlonschnur an einem Besenstiel auf oder die Kinder lassen sie von einem Balkon fliegen (und sammeln sie wieder ein). Auch eine kleine Ausstellung „Flieger im Herbstwind“ kann den Erfindertag abschließen.
Benötigt werden:
Die vier Fäden werden an die vier Ecken der Serviette geknotet. Alle Fadenenden können nun am Korken befestigt werden. Wir stellen uns auf eine Treppe und lassen den Fallschirm fallen. Die Luft fängt ihn auf und lässt ihn sanft zur Erde gleiten. Wenn wir das Experiment draußen vollziehen, müssen wir den Wind berücksichtigen, der den Fallschirm auch weitertreiben kann.
Tipp: Besser fliegt er übrigens, wenn man ein kleines Loch in seine Mitte schneidet.
Benötigt werden:
Man kann mit verschiedenen Papierschnipseln versuchen, die Wirkung des Windes auszuprobieren: Zeitungs- und Seidenpapier, dünner Karton, Blattschnipsel aus Katalogen ... Das alles vertrauen wir dem Wind an und beobachten, was er damit anstellt.
Benötigt werden:
An Autobahnbrücken oder am Flugplatz kann man oft Windsäcke sehen. Der Wind spielt mit ihnen und wirbelt sie herum. Hierdurch können wir die Windrichtung feststellen. Bewegt er sich nur sanft, hat der Wind nur wenig Kraft, doch kann er ihn auch herumwirbeln und an dem Sack drehen.
Am einfachsten kann man den Windsack aus Fallschirmseide oder aus einem Nylonstoff nähen. Der Sack wird zugeschnitten und an der Längsnaht zusammengenäht. Der starke Draht wird zusammen gebunden und in dem Saum des Sackes vernäht. Nun schneidet man von der Paketschnur 50cm lange Teile ab und vernäht sie über den Blumendrahtring.
Die Schnüre muss man nun verknoten und an den Schlüsselring binden. Danach steckt man den Holzstab so tief in den Boden, dass er eine Menge aushalten kann. Der starke Nagel wird jetzt in den Schlüsselring gesteckt und an dem Holzstab befestigt. Mit einer Schraube geht es manchmal etwas besser. Wenn man an das Ende des Sackes noch Stoffbänder näht, kann man sie beim Herumwirbeln beobachten.
Benötigt werden:
Der Kopf (Eichel oder Hagebutte) wird mit Klebstoff am Zapfen befestigt. Kleine Äste werden zu Armen und Beinen. Bei warmem Wetter öffnet sich der Zapfen, bei Regen schließt er sich.
* Die Drachenbauanleitung haben wir dem Heft „Herbst“ von Christine Gerlach und Vivien Thiessen (Illustr.) entnommen, erschienen in der Reihe „Die Kinder-Lernwerkstatt“ im Verlag an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2006, www.verlagruhr.de
Wir danken dem Verlag für die freundliche Genehmigung zum Nachdruck.